Reiseblog - Guyana 2019 - wieder zurück

*scroll down for the english version*
-----------------------------------------------------------------------------
"smile" und "renn" für die Kamera
 was für ein Abenteuer!

Mein erstes Abenteuer in Guyana hatten zwei verschiedene Teile.
Die ersten zwei Wochen waren als eine Art Mischung aus Überlebenstraining im Dschungel, Dschungeltrekking und Fotografie geplant. Die letzten 8 Tage der Reise habe ich Bilder und Videos für Fronteering, einen kanadischen Anbieter von Freiwilligen- und Abenteuerreisen, erstellt.

Zeitraffervideo des Zentrums der Milchstraße

Der ursprüngliche Plan für die ersten zwei Wochen war ein echtes Überlebenstraining, einschließlich einer zweitägigen Isolationsphase. Da der Veranstalter kurzfristige die Planung ändern musste, ist dann das dann doch ein bisschen anders gelaufen. Wir haben im Endeffekt die gleichen Fähigkeiten erlernt und die gleichen Tipps bekommen, ohne sie jedoch wirklich anzuwenden. Tatsächlich haben wir mehr Zeit in verschiedenen Gebieten verbracht, und so wahrscheinlich viel mehr gelernt und viel mehr Zeit in abgelegenen Dschungelgebieten verbracht als in der ursprünglichen Planung. Nebenbei hatte wir so auch mehr Zeit zum Fotografieren und genießen. Es waren also ein anderer verrückter “Tourist”, zwei indianische Guides und ich da draußen, mit einer Hängematte, einem Regenschutz für die Hängematte und die Feuerstellen einer Machete, einer Plastiktasse, einfache Nahrungsmittelrationen, einem Feuerzeug, einem Topf und nicht viel mehr in Bezug auf die Ausrüstung. Oh, wir haben auch einen Löffel bekommen, aber keine Gabel oder ein Messer, ja einen Löffel!
eine Raupe, wie wohl dann der Schmetterling aussieht?
Das Abenteuer begann mit ein paar Kilometern Trekking, vollgepackt mit unseren Rucksäcken im Armeestil. Ein motorisiertes Kanu brachte uns über den Boro Boro Fluss weiter in den Dschungel. Das erste und zweite Lager waren völlig unberührte Natur, bevor wir dort ankamen. Im dritten und vierten Lager fanden wir einfache Hütten und Unterstände, die von den üblichen Überlebenstrainingsteilnehmern und den indigenen Völkern bei der Jagd im Dschungel genutzt werden.
Nachdem wir die grundlegenden Fähigkeiten zum Aufbau eines richtigen Lagers erlernt hatten, erhielten wir viele coole Ratschläge zum Überleben in der Natur. Einige von ihnen waren ziemlich beeindruckend und ich möchte nur einige nennen, um eine ungefähre Vorstellung zu vermitteln:
Game of Thrones?
- Feuer machen mit einem natürlichen Brandbeschleuniger (eine Art Kiefernsaft)
- Bau einer Unterkunft mit Überdachung und einem Schlafplatz aus verschiedenen Hölzern
- Rindenschichten schälen, um Seile zum Binden von Holzstrukturen zu erhalten
- Schießen mit einem einfachen Pfeil und Bogen
- Nutzung der einfachen Angelschnur
- Ausnehmen und Filetieren von frisch gefangenen Piranhas und Wels
- Enthaaren und Ausnehmen des als Labba bekannten Tiefland-Pakas
- Verwendung von Rinde und Blättern bestimmter Bäume als Insektenschutzmittel und zur Desinfektion.
Außerdem habe ich es wirklich extrem genossen, die Machete für alles zu “missbrauchen”. Speziell zum Schreinen von Möbeln aller Art und zum Graben von Abflüssen gegen die starken Regenfälle.
Abgesehen davon und weil sich die Reise geändert habe, habe ich auch einen Teil der Kameraausrüstung mitgenommen. Ein Risiko ja, wegen der Luftfeuchtigkeit, den Regenschauern und dem Dschungel allgemein. Aber es hat sich so was von gelohnt. Ich hatte jeden Tag eine Menge Zeit, um außergewöhnliche Bilder zu machen. Speziell während unserer Trekking- oder Angeltouren konnte ich Wasservögel, Harpyie Adler, Königsgeier und so weiter aufnehmen. Beim Warten im Lager auf buchstäblich besseres Wetter oder das Kochen des Wassers hatte ich ein ziemlich guten Blick für all die winzigen Wesen, die im Lager herumgekrochen sind. Es gab viele komische Raupen, bunte Libellen, hektische Schmetterlinge, riesige Ameisen oder Kreaturen, für die ich noch nicht einmal einen Namen habe. Und in der Nacht machten wir uns auf die Suche nach Schlangen, schwarzem Kaimanen, Skorpionen und anderen nachtaktiven Tieren.

in der Schule

Töpfereihandwerk
Der fotografische Teil der Reise war ziemlich ungewöhnlich und ich war vorher sehr aufgeregt, weil wir nur eine ungefähre Idee und einen ungefähren Zeitplan hatten. Es war also eine Art Überraschung für meine täglichen Fotoaufnahmen und unvorhersehbar, was als nächstes passieren sollte. Hinterher kann ich sagen, dass ich es wirklich genossen habe, weil ich flexibel und unvoreingenommen war und entsprechend aktiv gehandelt habe. Ich war jedes Mal für alle Arten von Fotoaufnahmen bereit, nahm entsprechend jedes Mal die gesamte Ausrüstung her und stellte sicher, dass diese für alles vorbereitet war.
Weberei
Die Hauptideen waren Fotoaufnahmen der indigenen Dörfer und die Passagen des Alltagslebens der Menschen. Es war mir eine Ehre, einen Nachmittag lang die Abschlussfeier im Kindergarten und in der Grundschule von Rewa zu besuchen. Ich besuchte eine lokale Baumwollweberei, eine Töpferwerkstatt, Schulklassen und schaute mir die lokalen Fußballspiele an, die täglich stattfinden. In den nahe gelegenen Öko-Lodges und Ranches habe ich hauptsächlich Bilder der Einrichtungen gemacht, in denen die Freiwilligen und Volunteere leben. Ebenso waren Fotos von lokalen Projekten wie dem Öko-Garten, der Bibliothek, den Schulen, Ranching-Einrichtungen und so weiter. Teil der Fotografie. Außerdem fand ich logischerweise viel Zeit, um alle Arten von Wildtieren wie verschiedene Affenarten, Leguane, Nagetiere und viele Vögel zu fotografieren. In der Tat wirklich jede Menge Vögel.

Ayla, meine Organisatorin vor Ort, Tourbegleiterin und nun auch Freund, hat großartige Arbeit geleistet, um mich den Menschen vorzustellen, mir ihr wunderbares Land zu zeigen, bei der Organisation zu helfen und mir in Bezug auf Fotografie und Videografie zu vertrauen. Ich habe es wirklich genossen, an den meisten Orten viel Zeit zu haben, um die Tierwelt, die Landschaft, die Dörfer und die Lodges zu fotografieren. Zusammen mit unseren Fahrern, Guides und all den hilfsbereiten Mitarbeitern hat sie die “Arbeit” wirklich zu einem Abenteuer werden lassen. Es war mir wirklich ein echtes Vergnügen und kann es kaum erwarten, eines Tages wiederzukommen!

---------------------------------------------------------------------

what an adventure!

My frist travels to Guyana had two different parts.
The first two weeks were planned as some kind of a mixture between jungle survival, jungle trekking and free photography. The last 8 days of the trip I created images and videos for Fronteering, a Canadian volunteering and adventure travel operator.

Timelapse of the galactic center of the Milky Way

The original plan for the first two weeks was a proper survival training including a two days isolation phase. But the tour had not as much bookings as confirmed earlier, so it didn´t happen like that. Therefore we changed the whole trip to a mixture of learning the same skills but without taking them into real account. And in fact spending more time in different areas we learned probably much more and spent much more time in the remote jungle areas then other-ways. So it was one other traveler, two Amerindian senior guides and me out there on our own, having a hammock, a basha for the hammock and the fireplace, a machete, a plastic mug, basic food rations, a lighter, a pot and more or less not much more in terms of equipment. Oh, we got a spoon as well, but no fork nor a knife, yes a spoon!
The adventure started with trekking for a few miles fully packed with our army style backpacks. A motorized canoe took us further into the jungle on the Boro Boro river. The first and second camp were completely untouched ground before we got there. At the third and fourth camp we found basic huts and shelters, which are used by the usual survival training and the Amerindian, while hunting in the jungle.

After learning the basic skills about setting up a proper camp we got a lot of cool advices in terms of nature survival. Some of them were pretty impressive and I´ll just name some of them to get you a rough idea:
- making fire with a natural fire accelerant (some sort of pine sap)
- building a shelter with proper roofing and a sleeping place from different wood
- extract bark layers to get ropes for tieing wooden structures
- shooting with a basic bows an arrow
- fishing line usage
- gutting and fileting of fresh caught piranhas and catfish
- depilate and gutting the lowland paca, known as Labba
- usage of bark and leaves of specific trees used as insect repellent and as disinfection
Besides that I really enjoyed swinging the machete for everything. And specifically for carpentering all kind of furniture and digging drains against the heavy rains.

Besides that and because of changing the trip I took some of my camera gear out there with me as well. A risk yes, because of the humidity, the rain showers and the jungle itself. But it was so worth it. I had a good amount of time every day to create insane images. Specific during our trekking or fishing trips I was able to shot the water birds, harpy eagles, king vultures and so on. Sitting in a camp waiting for basicly better weather or the water to boil gives you a pretty good sense of all the tiny creature crawling around the camp. There are plenty of comical caterpillars, colorful dragonflies, hectic butterflies, massive ants or creatures I don´t even have a name for to photograph. And during the night we headed out in search of snakes, black caiman, scorpions and other nocturnal animals.

The photography part of the trip was quite unusual and I was very excited beforehand, because we had only a rough idea and schedule set. So it was some kind of a surprise for my daily photo shots and unpredictable in terms of what happens next. Afterward I can say I really loved it in terms of being flexible and unbiased. While being out there it meant, I had to be ready every time for all kind of photo shots, so I took all of the equipment every time and made sure to have things set for everything.

The main subjects to show were the indigenous Amerindian villages and passages of the daily life of the people. So I was honored to spent an afternoon visiting the graduation ceremony at Rewa Nursery and Primary school. I visited a local cotton weavery, a pottery workshop, school classes and watched the local football games, which happens daily. At the nearby Eco-lodges and ranches I took mostly images of the facilities wherein the voluunteers are living and photos of local projects like the garden, the library, the schools, ranching facilities an so on. Besides that I found plenty of time to shot all kind of wildlife like different species of monkeys, green iguana, rodents and lot of birds. In fact, really loads of birds.

Ayla, my organizer, guide and now friend as well did an amazing job in terms of introducing me to the people, showing me her wonderful country, helping with organizing everything and trusting me in terms of photography and videography. I really enjoyed having a lot of time on most spots to shot the wildlife, the scenery, in the villages and the lodges. Together with our drivers, guides and all the helpful staff she made the work really enjoyable. It was a real pleasuse to work with all of you.

I can´t wait to come back one day to see your further improvments and that your doing well!

Kommentare