Normalerweise schreibe ich diese Zeilen hier gerne auf der Rückreise in einem Flughafenterminal. Dafür blieb dieses Mal so was von gar keine Zeit. Weder in Marrakesch noch beim Zwischenstopp in Paris gab es viele freie Minuten. In Paris hätten es nicht mal 5 Minuten weniger sein dürfen, aber ich habe es echt geschafft, bei einem nur 45-minütigen Zwischenstopp in Paris Charles de Gaulle trotz streikendem Sicherheitspersonal den Anschluss zu erreichen und so wider Erwarten noch abends zu Hause einzutreffen.
Allerdings fast logischerweise ohne mein Gepäck. Da auch beim Hinflug nach Casa Blanca mein Gepäck den Flug verpasst hatte, kann nun mein geliebter Reiserucksack von sich behaupten, zwei aufregende Nächte in Paris verbracht zu haben.
Kamelkarawane in der Sahara Wüste |
Nun aber etwas über Marokko und was ich dort so alles gesehen und erlebt habe.
Chefchaouen |
Chefchaouen |
Auch super interessant: Chefchaouen galt über Jahrhunderte als heilige Stadt, die Ausländern unter Androhung der Todesstrafe versperrt war. Dies hat dazu beigetragen, dass in ihr mittelalterliche Architektur erhalten blieb.
Die Überreste von römischer Architektur gab es am nächsten Tag auf unserem Weg nach Fès zu besichtigen. Die archäologische Stätte Volubilis zeigt die am besten erhaltenen Monumente aus der römischen Antike in diesem Teil Nordafrikas. Zu sehen gab es unter anderem eine Basilika, vier Thermenanlagen, verschiedene Tempel, den Triumphbogen und das Eingangstor zur Stadt aus dem 3. Jahrhundert sowie viele Mosaike.
Im nahe gelegenen Meknès gab es noch den als Heri es-Souani bezeichneten Gebäudekomplex zu besichtigen. Heri es-Souani ist ein riesiger Vorratsspeicher mit anschließenden Stallungen und einem großen Wasserbecken am Rand der von Sultan Mulai Ismail gegründeten Palaststadt (Ville Impériale). Auch die Bab Mansour el Aleuj genannte Toranlage war sehr eindrucksvoll.
Altstadt von Fès |
Weberei in Fès |
Am nächste Tag in Fès jagte dann ein Höhepunkt den nächsten. Fès ist die älteste der vier Königsstädte des Landes und galt nach der Gründung der Qarawiyin-Universität als geistiges Zentrum des Landes. Die Altstadt ist ein Musterbeispiel der orientalischen Stadt. Dabei soll es sich in Hinblick auf die Fläche um die weltweit größte mittelalterliche Altstadt handeln. Von einem Aussichtspunkt aus hat man einen schönen Überblick um direkt danach in die enge Altstadt einzutauchen. In einem Keramik- und Mosaikherstellungsbetrieb wurde ausführlich über die mittelalterliche Kunst des Zusammenfügens von verschiedenfarbigen oder verschieden geformten Teilen zu Mustern oder Bildern erklärt. Auch in einer Weberei und der berühmten Gerberei gab es viele interessante Dinge zu sehen und zu erfahren.
in Marrakech |
Djemaa el Fna in Marrakech |
Djemaa el Fna in Marrakech |
Hohes Atlas Gebirge |
die Oase Tinghir |
In der Wüste erwartet einen dann das bekannte Bild. Sand, mehr Sand, noch mehr Sand und Kamele. Und auch wenn ich nun schon häufiger in verschiedenen Wüsten unterwegs war, die sind doch immer etwas anders. Diesmal war der Kamelritt und der Sonnenuntergang von einem Dünenkamm wirklich sehr magisch. Und auf dem Rückweg hab ich wirklich sehr geniale Fotos der Karawane aufnehmen dürfen. Sehr speziell war auch der Besuch einer nomadischen Berberfamilie, welche am Rand der Wüste gemeinsam in einer kleinen Gemeinschaft alle paar Monate weiterzieht.
Dünen der Sahara Wüste |
Zurück im
südlichen Hohen Atlas Gebirge gab es weitere aufregende und
interessante Orte zu besichtigen. Da ist zum Beispiel Aït-Ben-Haddou,
eine befestigte Stadt (Ksar) welche als großartiges Beispiel
marokkanischer Lehmarchitektur gilt und als Filmkulisse in Gladiator
und Game of Thrones weltberühmt wurde. Die Stätte war Hauptort der
Sippe (Aït) der Ben Haddou. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein
lebten die Bewohner des Ben-Haddou-Stammes als Selbstversorger von
der Landwirtschaft, zu der auch ein wenig Viehzucht (Schafe, Ziegen,
Hühner) gehörte.Aït-Ben-Haddou
Aroumd |
Surf´n Taghazout |
Und mit dieser etwas ungewöhnlichen These schließe ich dieses Mal den Reisebericht ab.
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